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AUS DEM DÄNISCHEN NACHRICHTENMAGAZIN RÆSON

ORIGINALARTIKEL HIER
BIDROG DANMARK UFORVARENDE TIL MURENS FALD?

B.T., Jyllands-Posten und Berlingske Tidende - die größten dänischen Tageszeitungen zur Botschaftsflucht 1988:

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15. Jahrestag der Auslieferung von DDR-Bürgern aus der dänischen Botschaft
l
Artikel vom 11. Oktober 2003 aus "RÆSON" (Dänemark) l

l von Jesper Vind Jensen l



Übersetzung aus dem Dänischen:
TRUG DÄNEMARK UNBEWUSST ZUM FALL DER MAUER BEI?

In der Nacht zum 10. September ließ die dänische Botschaft in Ostberlin die Stasi 18 Ostdeutsche abholen, die sich an sie mit dem Ziel gewandt hatten, in den Westen zu gelangen - 13 Erwachsene und 5 Kinder. „Das ist“, schreibt der Journalist Jesper Vind Jensen von Søndagsavisen in „RÆSON “ eine der dramatischsten und schmerzhaftesten Episoden in der Geschichte des dänischen auswärtigen Dienstes“ - und man erlegte den dänischen Botschaften strenge Instruktionen auf, damit sich ähnliche Fälle niemals wiederholen sollten. Vielleicht jedoch kam Dänemark mit der Stasi-Auslieferung unbeabsichtigt zu einem Beitrag zum Fall der Mauer:

Mit dieser überraschenden These kommt der Deutsche Dr. Wolfgang Mayer in seiner politisch-historischen Doktorarbeit „Flucht und Ausreise. [...] Nach der Abhandlung inspirierte das Interesse der Medien an der Sache viele freiheitssuchende Ostdeutsche zu anderen Aktionen. Mayer hat u. a. Dokumente ausgegraben, die belegen, dass die Stasi allein im November 1988 104 Aktionen verschiedener Gruppen in der DDR registrierte, die öffentlich dagegen demonstrierten, dass ihre Ersuchen auf Ausreise eingefroren wurden. Die dänische Botschaftsaffäre, schreibt Mayer, hatte zudem ansteckende Wirkung auf die Tausenden von Ostdeutschen, die nachfolgend 1988 und 1989 Botschaftsbesetzungen durchführten. Die gingen in westlichen Botschaften, namentlich in Ostberlin, Prag und Budapest vor sich.

Falls Mayers Einschätzung auch nur teilweise richtig ist, wäre der Ablauf der Begebenheit so außerordentlich bedeutungsvoll, dass „die Geschichte Dänemarks umgeschrieben werden muss“, meint Vind Jensen, der neuerdings Mitglied von RÆSONs neuem Kommentatorenforum ist. Laut Vind Jensen ist die Argumentation des konservativ orientierten Mayer dadurch geprägt, dass er selbst Sprecher der Besetzer war (und dafür 3 Jahre Gefängnis mit Bewährung einfing). Aber: Mayer hat mit seinem Buch die Frage aufgeworfen, welche Ostdeutschen sich berechtigterweise „Widerstandskämpfer“ nennen können - und damit wandte er sich „frontal gegen mehrere Standardwerke über die Geschichte der DDR-Opposition.“

Mayer meint, dass „den ostdeutschen Bürgerrechtlern, die die Initiative zu den Massendemonstrationen in Leipzig, Dresden und Berlin im Herbst 1989 ergriffen, als Widerstandskämpfer zu viel Ehre zuteil käme“. Die ganze Revolutionsgeschichte von 1989 habe sich „viel zu sehr auf diejenigen konzentriert, die in der DDR geblieben sind“, beklagt Mayer, der „prominenten Politikern, Bürgerrechtlern und Politologen“ unterstellt, bewusst zu verschleiern wie bösartig das Regime gewesen ist, während sie selbst Fürsprecher für eine „DDR mit menschlichem Antlitz“ waren. [...] Dagegen meint er, dass die Ausreisebewegung, die „mit den Füßen abstimmte“, eine weitaus größere Rolle gespielt habe als die Bürgerrechtler.

(Übersetzung: G. L. Beemelmans)

DOWNLOAD DES ARTIKELS AUS RAESON (7 SEITEN)

 

Bitte Klicken zum Vergrößern!

Mayer, Wolfgang:
Flucht und Ausreise
Anita Tykve Verlag, Berlin
728 S. (incl. 200 Seiten Aktenteil)
ISBN 3-925434-97-6
EUR 24,90

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